Dr. Swami Gitananda Giri und Gitananda Yoga

Dr. Swami Gitananda Giri

Yogamaharishi Dr. Swami Gitananda Giri war einer der großen Yogameister des 20. Jahrhunderts. Er wurde als einer der führenden Experten des Ashtanga Yoga in der Welt angesehen. Seine Yogalehre bezeichnete Swami Gitananda selbst als Rishiculture Ashtanga Yoga, da diese Bezeichnung am genauesten seine Lehren widerspiegelte. Sie basieren auf den traditionellen Ashtanga Yoga so wie dieser in einer authentische Linie von großen Heiligen und Weisen Indiens (genannt Rishis) durch die Jahrtausende von einer Generation auf die andere weitergegeben wurden.

Dr. Swami Gitananda war ausgebildeter Arzt und Wissenschaftler. Er besaß die einzigartige Gabe, seine modernen, wissenschaftlichen Erkenntnisse mit dem traditionellen, spirituellen Wissen und den Techniken der alten Weisen Indiens zu vereinen. Darum gilt er als „der Vater des wissenschaftlichen Yoga“. Rishiculture Ashtanga Yoga, bekannt auch als Gitananda Yoga ist eine sehr tiefgründige, aber zugleich praktische Lehre des traditionellen Ashtanga Yoga, die auf dem vom Weisen Patanjali 600 J.v.Chr. kodifizierten Yoga Sutras aufgebaut ist. Hierin ist die Wissenschaft des HATHA YOGA (ASANA, KRIYA, BANDHA, MUDRA, PRANAYAMA) als auch die Techniken des RAJA YOGA (DHARANA, DHYANA und SAMADHI) enthalten. Gitananda Yoga bietet außerdem ein komplettes System von JNANA YOGA-Techniken, mit dem Ziel, den Geist zu reinigen und ihn von falschen Konzepten und Konditionierungen zu befreien.

Eines der eindringlichsten Botschaften von Swami Gitananda war: „Yoga ist eine Lebensart“ („Yoga is a way of life“). Er lehrte seinen Schüler die yogischen Prinzipien in jedem Aspekt des Lebens anzuwenden und den Blick nicht nur auf körperliche Übungen oder Techniken zu richten.

Die acht Glieder oder Stufen des Rishiculture Ashtanga Yoga sind:

I. YAMA (moralische Empfehlungen)

  • AHIMSA (Gewaltlosigkeit)
  • SATYA (Wahrhaftigkeit)
  • ASTEYA (Nicht-Stehlen)
  • BRAHMACHARYA (reiner Lebenswandel)
  • APARIGRAHA (Nicht-Besitzergreifen)

 

II. NIYAMA (ethische Empfehlungen)

  • SAUCHA (Reinheit)
  • SANTOSHA (Zufriedenheit)
  • TAPAS (einfache disziplinierte Lebensführung)
  • SWADHYAYA (Selbststudium)
  • ATMAN PRANIDHANA (ISWARA PRANIDHANA) (Hingabe an Gott)

 

III. ASANA (feste Pose)

IV. PRANAYAMA (Kontrolle der vitalen Energie)

V. PRATYAHARA (Kontrolle der Sinneswahrnehmung)

VI. DHARANA (Konzentration / Einpunktigkeit des Geistes)

VII. DHYANA (ein erhabener Zustand des Geistes, der entsteht, wenn die Konzentration lange aufrechterhalten wird)

VIII. SAMADHI (kosmisches Bewusstsein, das Verschmelzen des Bewusstseins mit dem universellen Bewusstsein, das Einswerden mit dem Höchsten)

Dr. Swami Gitananda Giri lehrte, dass Yoga ein vierfältiges Bewusstsein ist, das es gilt, zu erkennen und in unserem Leben zu vertiefen. Diese sind: das Bewusstsein über unseren Körper, das Bewusstsein über unsere Emotionen, das Bewusstsein über unseren Geist sowie das Bewusstsein über das Bewusstsein selbst. Für Swami Gitananda bedeutete Yoga „right-use-ness of body, mind and emotions“. D.h. den Körper, den Geist und die Emotionen richtig zu benutzen. Eine physische, mentale und emotionale Gesundheit ist das Ergebnis eines solch bewussten und mit Achtsamkeit geführten Lebens.